








Schon als 12-jährige sammelte ich wunderschöne, leuchtende Steine – Bernsteine? – die sich als Kiesel entpuppten – am Strand von Sylt.
33 Jahre später folgte ein Mosaiktisch. Drei Bäder (Wand und Boden) später fiel mir beim Einzug 2014 ein ganzer Stapel meines gesammelten Blauweissporzellans einfach runter. Da wusste ich: ich mach was damit. 2020 war es soweit. Vorgestellt hatte ich mir eine Art Stammesteppich zu machen: zwei Medaillons, ein Mittelmotiv usw… viel Schiefer, Marmorbruch, Fayence und Naturstein.
Dann erlebte ich Spanien und Marokko und als ich mitten im Winter mit Skizzen begann, sah das Ergebnis nach Meinung meines Sohnes eher aus wie eine Karte von Mittelerde. Und ziemlich barock. Die Farben – viel blaugrün, blau, gelb (weil man da immer die Sonne scheinen fühlt), weiss, grau und dunkelrot. In der Mitte ein Muschelberg aus Kuba.
Während des Prozesses merkte ich: to much is too much. Gelb und Dunkelrot raus, Begrenzung auf zwei Formen: rund und vieleckig. Die Skizze musste auch genau so frei und etwas unregelmäßig auf den Boden übertragen werden: Glasstücke aus Ibiza und Israel, Halbedelsteine aus Moskau , Gneis aus dem Montafon, Scherben aus Marokko, vom Bodensee und aus Barcelona, Fliesenbruch aus Almodovar, Granada; aus Marrakesch und von Gebersheims Äckern, Glasnuggets dazwischen wie Tautropfen verstreut und in einer Ecke – ja, ein Stein aus Sylt.