Manchmal stehen wir auf,
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unsrer atmenden Haut.
Nur das gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.
Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken.
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.
Und dennoch leicht,
und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung,
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.
– Marie Luise Kaschnitz

Die Arbeit mutet an wie ein Grabtuch. Sie bezieht sich auch darauf.
Das Turiner Grabtuch ist für tausende Menschen ein Dokument- das der Auferstehung Christi.
Der Apostel Paulus schreibt: „wo der Leib (nämlich Christus)hindurchgeht, nimmt er die Glieder mit. Bin ich ein Glied am Leibe( der Gemeinde) Christi; werde auch ich nicht im Tode bleiben“: die christliche Auferstehungshoffnung knüpft sich daran.
In der Arbeit „Dokument“ geht es um die Tode der Seele, die sie im Laufe eines Lebens erleidet- und daraus aufersteht. Die vielen Verletzungen und Vernichtungserfahrungen, denen der Mensch ausgesetzt ist und die er überlebt, ja sogar als Triumphe der heilenden Liebe Gottes erfährt.
In der persönlichen Gottesbeziehung bewahrheitet sich:
“Ich, der Herr bin Heilung, Licht und Leben”.
Wir, die Christen sind die lebenden Beweise dafür: Dokumente des Wirkens Jesu; seiner lebendigen Gegenwart. Unsere Grabtücher lassen wir zurück wie er.